Kurzporträt „Wissensbilanz – Made in Germany“

Was ist eine Wissensbilanz?

Eine Wissensbilanz erfasst und bewertet die immateriellen Vermögenswerte einer Firma und weist diese in strukturierter Form aus. Diese immateriellen Vermögenswerte sind nicht greifbare, aber für den Unternehmenserfolg bedeutende Faktoren, wie der Erfahrungsschatz der Mitarbeiter,  Produktinnovationen oder gute Beziehungen zu Kunden. Eine Wissensbilanz ergänzt daher die klassischen, finanzspezifischen Geschäftsberichte um bisher vernachlässigte weiche Faktoren und ermöglicht so eine umfassendere, zukunftsorientierte Ansicht und Bewertung des Unternehmens.

Kontext der Wissensbilanz © Fraunhofer IPK

Was ist das Intellektuelles Kapital?

Die Bewertung des Intellektuellen Kapitals erfolgt über drei Bestimmungsfaktoren, die Human-, Struktur- und Beziehungskapital genannt werden.

  • Humankapital: Das Humankapital umfasst alle Eigenschaften und Fähigkeiten, die die einzelnen Mitarbeiter in die Organisation einbringen, wie z.B. Fachkompetenz, Soziale Kompetenz, Mitarbeitermotivation, Führungskompetenz.
  • Strukturkapital: Das Strukturkapital ist der Oberbegriff für alle Strukturen, die die Mitarbeiter einsetzen, um in ihrer Gesamtheit die Geschäftstätigkeit durchzuführen, wie z.B. Kooperation und Wissenstransfer, Führungsinstrumente, IT und explizites Wissen, Produktinnovation, Prozess- und Verfahrensinnovation, Unternehmenskultur.
  • Beziehungskapital: Das Beziehungskapital ist der Oberbegriff für alle Beziehungen zu organisationsexternen Gruppen und Personen, wie z.B. Kundenbeziehungen, Lieferantenbeziehungen, Beziehungen zur Öffentlichkeit, Beziehungen zu Kapitalgebern, Investoren und Eignern, Beziehungen zu Kooperationspartnern.

Diese drei Kapitalarten nehmen im Geschäftsalltag Einfluss auf die Geschäftsprozesse und bestimmen deren Qualität und Erfolg.

Interne und externe Zielgruppen einer Wissensbilanz

Für Wissensbilanzen gibt es ganz unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten je nach Ausgangssituation oder strategischer Zielsetzung eines Unternehmens. Sie können internes Steuerungsinstrument sein und/oder der externen Kommunikation dienen.

  • Internes Steuerungsinstrument: Als internes Steuerungsinstrument ermöglicht die Wissensbilanz eine umfassende und ganzheitliche Unternehmensanalyse und dient als strategisches Frühwarnsystem. Durch die intensive Auseinandersetzung mit Mitarbeitern, Unternehmensstruktur und externen Beziehungen, die allesamt das Intellektuelle Kapital eines Unternehmens bilden, kann ein Unternehmen strategische Ziele für die Förderung des Intellektuellen Kapitals festlegen und Maßnahmen zur Verbesserung einleiten. Durch diese intensive Analyse der Stärken und Schwächen der Wissensentwicklung kann die interne Transparenz gesteigert und eine klare Standortbestimmung durchgeführt werden. Durch die Wissensbilanz kann das Unternehmen Rückschlüsse auf die Unternehmensstrategie ziehen und diese visualisieren – gegenüber Mitarbeitern, der Führungsebene des Unternehmens und auch gegenüber externen Zielgruppen.
  • Externe Kommunikation: Die Wissensbilanz dient im weiteren Schritt zur besseren Kommunikation mit externen Stake- und Shareholdern. Vorrangiges Ziel ist dabei, das Unternehmen und seine strategischen Entscheidungsprozesse für externe Zielgruppen transparent und nachvollziehbarer zu machen. Egal ob Lieferanten, Kunden, Investoren oder „high potentials“ – bevor sie sich zur Zusammenarbeit entschließen, haben alle ein berechtigtes Interesse daran, das Unternehmen und seine Zukunftschancen einschätzen zu können, um das eigene Risiko weitgehend zu minimieren.

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